Bearbeiten von „Radschnellweg Ruhr“
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* September 2012: Förderzusage | * September 2012: Förderzusage | ||
* Oktober 2012: Beauftragung der Machbarkeitsstudie | * Oktober 2012: Beauftragung der Machbarkeitsstudie | ||
− | * September 2014: Veröffentlichung der [ | + | * September 2014: Veröffentlichung der [http://www.rs1.ruhr/fileadmin/user_upload/RS1/pdf/RS1_Machbarkeitsstudie_web.pdf Machbarkeitsstudie] |
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* 27. November 2015: Offizielle Eröffnung des Abschnitts von Abzweig Grugabahn in Essen bis Mülheim an der Ruhr Hauptbahnhof | * 27. November 2015: Offizielle Eröffnung des Abschnitts von Abzweig Grugabahn in Essen bis Mülheim an der Ruhr Hauptbahnhof | ||
* 13. Juni 2016: 1. Spatenstich zum Bau der Hochpromenade zwischen Hauptbahnhof und Ruhr in Mülheim | * 13. Juni 2016: 1. Spatenstich zum Bau der Hochpromenade zwischen Hauptbahnhof und Ruhr in Mülheim | ||
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* 15. März 2019: 1. Spatenstich zum Bau des RS1 auf Gelsenkirchener Gebiet | * 15. März 2019: 1. Spatenstich zum Bau des RS1 auf Gelsenkirchener Gebiet | ||
* 15. Mai 2019: Offizielle Eröffnung der restaurierten Mülheimer Ruhrbrücke und des Abschnitts bis zur Hochschule Ruhr West | * 15. Mai 2019: Offizielle Eröffnung der restaurierten Mülheimer Ruhrbrücke und des Abschnitts bis zur Hochschule Ruhr West | ||
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* 06. Februar 2020: Erster Spatenstich zum ersten Abschnitt auf Bochumer Gebiet | * 06. Februar 2020: Erster Spatenstich zum ersten Abschnitt auf Bochumer Gebiet | ||
* 07. Februar 2020: Erster Spatenstich in Essen für die Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard | * 07. Februar 2020: Erster Spatenstich in Essen für die Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard | ||
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* 10. Juni 2021: Eröffnung der Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen | * 10. Juni 2021: Eröffnung der Brücke über den Berthold-Beitz-Boulevard in Essen | ||
* 11. Juni 2021: Eröffnung des Gelsenkirchener Abschnitts | * 11. Juni 2021: Eröffnung des Gelsenkirchener Abschnitts | ||
− | * 28. Oktober 2021: Eröffnung des | + | * 28. Oktober 2021: Eröffnung des Bochumer Teilstücks auf der Unteren Stahlindustrie |
* 01. Dezember 2021: Eröffnung des ersten Teilabschnitts im Dortmunder Kreuzviertel (Große Heimstraße bis Sonnenstraße, Ecke Arneckestraße) | * 01. Dezember 2021: Eröffnung des ersten Teilabschnitts im Dortmunder Kreuzviertel (Große Heimstraße bis Sonnenstraße, Ecke Arneckestraße) | ||
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==Auszeichnungen== | ==Auszeichnungen== | ||
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Dass 2020 eine äußerst ambitionierte Zielvorstellung war, war von Anfang an klar. Viele Probleme treten auch erst bei der Detailplanung zu Tage. So müssen beispielsweise zahlreiche Grundstücke zunächst von der Deutschen Bahn oder privaten Eigentümern erworben werben, wobei sich die Verhandlungen gelegentlich schwieriger als erwartet gestalten. Zudem gibt es sowohl bei Straßen.NRW als auch bei den beteiligten Städten nur eine begrenzte Anzahl an Planern, von denen wiederum viele durch andere Projekte wie den Bau von Straßen für den Autoverkehr gebunden sind. An dieser Stelle darf man sich bei der Bundesregierung für den straßenlastigen Bundesverkehrswegeplan 2030 bedanken. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Kapazitäten der Baufirmen aus denselben Gründen. Viele Ausschreibungen müssen daher mehrfach erfolgen, da sich im ersten Anlauf oft kein Unternehmen findet, das die Arbeiten im gesteckten Kostenrahmen ausführen will. | Dass 2020 eine äußerst ambitionierte Zielvorstellung war, war von Anfang an klar. Viele Probleme treten auch erst bei der Detailplanung zu Tage. So müssen beispielsweise zahlreiche Grundstücke zunächst von der Deutschen Bahn oder privaten Eigentümern erworben werben, wobei sich die Verhandlungen gelegentlich schwieriger als erwartet gestalten. Zudem gibt es sowohl bei Straßen.NRW als auch bei den beteiligten Städten nur eine begrenzte Anzahl an Planern, von denen wiederum viele durch andere Projekte wie den Bau von Straßen für den Autoverkehr gebunden sind. An dieser Stelle darf man sich bei der Bundesregierung für den straßenlastigen Bundesverkehrswegeplan 2030 bedanken. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Kapazitäten der Baufirmen aus denselben Gründen. Viele Ausschreibungen müssen daher mehrfach erfolgen, da sich im ersten Anlauf oft kein Unternehmen findet, das die Arbeiten im gesteckten Kostenrahmen ausführen will. | ||
Auf der anderen Seite täuscht der vermeintliche Stillstand an vielen Stellen aber auch: Solange die Planungen für einen Abschnitt noch auf Hochtouren laufen, sieht man natürlich keine Bagger, weil dieser Löwenanteil der Arbeit eben fast ausschließlich im Büro erfolgt. Der eigentliche Bau ist nachher der deutlich kleinere Teil. Wir versuchen im Folgenden, einen Überblick über die aktuellen Stände zu geben und ein paar weitere häufig gestellte Fragen zu beantworten. | Auf der anderen Seite täuscht der vermeintliche Stillstand an vielen Stellen aber auch: Solange die Planungen für einen Abschnitt noch auf Hochtouren laufen, sieht man natürlich keine Bagger, weil dieser Löwenanteil der Arbeit eben fast ausschließlich im Büro erfolgt. Der eigentliche Bau ist nachher der deutlich kleinere Teil. Wir versuchen im Folgenden, einen Überblick über die aktuellen Stände zu geben und ein paar weitere häufig gestellte Fragen zu beantworten. | ||
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=== Duisburg === | === Duisburg === | ||
==== Wie sieht es mit dem RS1 in Duisburg aus? ==== | ==== Wie sieht es mit dem RS1 in Duisburg aus? ==== | ||
− | Anders als zwischen Bochum-Wattenscheid und Mülheim kann auf Duisburger Gebiet die Trasse der Rheinischen Bahn nicht genutzt werden, da die Strecke weiterhin in Betrieb ist. Ein dichtes Netz aus Autobahnen und Bahnlinien sowie dicht bebauten und stark befahrenen innerstädtischen Straßen macht die Planung extrem komplex. Nachdem die Stadt Duisburg im September 2017 dennoch vollmundig eine Planungsvereinbarung mit Straßen.NRW abgeschlossen hatte, in der sie die komplette Verantwortung für den RS1 auf ihrem Stadtgebiet übernahm, passierte aufgrund von Personalmangel zwei Jahre lang erstmal gar nichts. Inzwischen sind NRW.Urban als Projektsteuerer und seit Herbst 2020 das Essener Planungsbüro AFRY mit im Boot, so dass es nun endlich voran geht. Allerdings äußerst mühsam, da sich inzwischen die Randbedingungen | + | Anders als zwischen Bochum-Wattenscheid und Mülheim kann auf Duisburger Gebiet die Trasse der Rheinischen Bahn nicht genutzt werden, da die Strecke weiterhin in Betrieb ist. Ein dichtes Netz aus Autobahnen und Bahnlinien sowie dicht bebauten und stark befahrenen innerstädtischen Straßen macht die Planung extrem komplex. Nachdem die Stadt Duisburg im September 2017 dennoch vollmundig eine Planungsvereinbarung mit Straßen.NRW abgeschlossen hatte, in der sie die komplette Verantwortung für den RS1 auf ihrem Stadtgebiet übernahm, passierte aufgrund von Personalmangel zwei Jahre lang erstmal gar nichts. Inzwischen sind NRW.Urban als Projektsteuerer und seit Herbst 2020 das Essener Planungsbüro AFRY mit im Boot, so dass es nun endlich voran geht. Allerdings äußerst mühsam, da sich inzwischen die Randbedingungen gravierend geändert haben. Zum einen durch die komplett neue Route mit Rheinquerung über die A40 statt über die Hochfelder Eisenbahnbrücke - eine entsprechend aktualisierte Planungsvereinbarung soll in den nächsten Wochen (Stand 29.04.2022) unterzeichnet werden. Zum anderen durch die "Allianz starke Schiene", mit der die Deutsche Bahn inzwischen an ihren Grundstücken konsequent festhält, statt sie übereifrig abzustoßen wie in früheren Jahren. |
==== Gibt es auch gute Nachrichten? ==== | ==== Gibt es auch gute Nachrichten? ==== | ||
− | Recht hoffnungsvoll verlaufen die Grundstücksverhandlungen zwischen Stadt und Bahn derzeit (Stand 29.04.2022) für den Abschnitt am Südrand des Friedhofs Sternbuschweg sowie für den Verlauf nördlich des Bahndamms zwischen Düsseldorfer Straße und Rheinpark. Letzterer war in der Machbarkeitsstudie 2014 noch Teil des RS1 und soll nun stattdessen als kommunale Radverbindung zum Rheinpark ausgebaut werden - und spätestens zur dortigen IGA 2027 fertig sein. Ein weiteres Bonbon bietet die Bahn im Stadtwald an: Ab der Stadtgrenze Mülheim könnte die Stadt das schon seit Jahren stillliegende Gleis südlich der aktiven Strecke erwerben, das in Höhe der Forellenteiche nach Süden abzweigt und auf einer baulich gut erhaltenen Brücke die A3 überquert. Als Teil des RS1 wurde das wegen des großen Umwegs schnell verworfen. Inzwischen tendiert die Stadt jedoch dazu, den Handel | + | Recht hoffnungsvoll verlaufen die Grundstücksverhandlungen zwischen Stadt und Bahn derzeit (Stand 29.04.2022) für den Abschnitt am Südrand des Friedhofs Sternbuschweg sowie für den Verlauf nördlich des Bahndamms zwischen Düsseldorfer Straße und Rheinpark. Letzterer war in der Machbarkeitsstudie 2014 noch Teil des RS1 und soll nun stattdessen als kommunale Radverbindung zum Rheinpark ausgebaut werden - und spätestens zur dortigen IGA 2027 fertig sein. Ein weiteres Bonbon bietet die Bahn im Stadtwald an: Ab der Stadtgrenze Mülheim könnte die Stadt das schon seit Jahren stillliegende Gleis südlich der aktiven Strecke erwerben, das in Höhe der Forellenteiche nach Süden abzweigt und auf einer baulich gut erhaltenen Brücke die A3 überquert. Als Teil des RS1 wurde das wegen des großen Umwegs schnell verworfen. Inzwischen tendiert die Stadt jedoch dazu, den Handel zu machen, um damit auf eigene Kosten eine attraktive Verbindung zwischen RS1 und dem künftigen Sechs-Seen-Wedau zu schaffen. Als Anschluss an den Hauptbahnhof soll die quer durch Neudorf verlaufende Kammerstraße radfahrerfreundlich umgebaut und ihr Kopfsteinpflaster im Südosten endlich durch Asphalt ersetzt werden. Bezüglich des Abschnitts im Stadtwald hat die untere Landschaftsbehörde bereits ihre Zustimmung angekündigt; eine aufwändige Umweltverträglichkeitsprüfung ist nicht erforderlich. |
==== Wie soll der Abschnitt im Stadtwald aussehen? ==== | ==== Wie soll der Abschnitt im Stadtwald aussehen? ==== | ||
− | Die Hoffnung auf weitere Grundstücke unmittelbar an der Bahntrasse hat sich leider zerschlagen. Wie es sich derzeit (Stand 29.04.2022) abzeichnet, wird sich für Radfahrer zwischen der Stadtgrenze und dem Friedhof gegenüber dem heutigen Stand mit dem Bau des RS1 enttäuschend wenig ändern: einen vollständig ausgebauten Radschnellweg wird es nur entlang des Nachtigallentals geben, wo man bereits heute trotz wassergebundener Decke und vielen Spaziergängern recht komfortabel fahren kann. Die ersten paar Hundert Meter könnten alternativ auch südlich der Bahntrasse angelegt werden, wobei in dem Fall aber die gefährlich enge Unterführung zu den Forellenteichen integriert werden müsste. Dafür fiele der beschrankte Bahnübergang an der Stadtgrenze weg. Danach geht es auf dem vorhandenen und vor einigen Jahren mit KIDU-Mitteln asphaltierten schmalen Weg bis zur Koloniestraße hinunter. Dabei hatte man damals in Endlosschleife betont, dass dieser Weg nur ein Zubringer und keinesfalls Bestandteil des RS1 werden sollte. Wenigstens erhält die derzeitige Holperrampe zur A3-Brücke eine Asphaltdecke, außerdem wird das zu niedrige | + | Die Hoffnung auf weitere Grundstücke unmittelbar an der Bahntrasse hat sich leider zerschlagen. Wie es sich derzeit (Stand 29.04.2022) abzeichnet, wird sich für Radfahrer zwischen der Stadtgrenze und dem Friedhof gegenüber dem heutigen Stand mit dem Bau des RS1 enttäuschend wenig ändern: einen vollständig ausgebauten Radschnellweg wird es nur entlang des Nachtigallentals geben, wo man bereits heute trotz wassergebundener Decke und vielen Spaziergängern recht komfortabel fahren kann. Die ersten paar Hundert Meter könnten alternativ auch südlich der Bahntrasse angelegt werden, wobei in dem Fall aber die gefährlich enge Unterführung zu den Forellenteichen integriert werden müsste. Dafür fiele der beschrankte Bahnübergang an der Stadtgrenze weg. Danach geht es auf dem vorhandenen und vor einigen Jahren mit KIDU-Mitteln asphaltierten schmalen Weg bis zur Koloniestraße hinunter. Dabei hatte man damals in Endlosschleife betont, dass dieser Weg nur ein Zubringer und keinesfalls Bestandteil des RS1 werden sollte. Wenigstens erhält die derzeitige Holperrampe zur A3-Brücke eine Asphaltdecke, außerdem wird das zu niedrige Brückengeländer endlich durch ein regelkonformes ersetzt, so dass das weithin missachtete Schild "Radfahrer absteigen" nicht auch noch den RS1 dekorieren muss. |
==== Wie kommt man dann weiter zum Grunewald? ==== | ==== Wie kommt man dann weiter zum Grunewald? ==== | ||
− | Der in der Machbarkeitsstudie | + | Der in der Machbarkeitsstudie angedachte geradlinige Weg zum Friedhof mit kreuzungsfreier Querung der Koloniestraße sowie Rampe und Unterführung im Gleisdreieck ist final vom Tisch, da man sich hier weder mit der Bahn noch mit dem angrenzenden privaten Grundstückseigentümer über die benötigte Fläche einig werden konnte. Stattdessen soll nun so etwas wie ein breiterer Radweg entlang der Koloniestraße eingerichtet werden nebst einer Ampelquerung in Höhe der Straußstraße. Die Straußstraße selbst soll zur Fahrradstraße umgebaut werden und die Anwohner als Ersatz für die wegfallenden Parkmöglichkeiten eine befestigte Parkfläche am südwestlichen Ende neben dem Friedhof erhalten. Die Führung des RS1 am südlichen Rand des Friedhofs entlang entspräche dann wieder vollständig der Machbarkeitsstudie und sieht derzeit (Stand 29.04.2022) umsetzbar aus, vorbehaltlich der Einigung mit der DB. Die geplante Ampelquerung der Koloniestraße will der ADFC nicht als alternativlos hinnehmen - an der Ampel in Höhe Mozartstraße wartet man aktuell fast 2 Minuten in Abgaswolken. Das Versprechen einer kurzen Wartezeit ist wertlos, da diese Entscheidung überhaupt nicht in der Hand der RS1-Planer liegt und in Duisburg seit Jahren systematisch die Ampelschaltungen überarbeitet werden, um dem Autoverkehr auf Kosten von Radfahrern und Fußgängern immer mehr Fahrtzeit einzuräumen. Beim Termin vor Ort wurden daher verschiedene Vorschläge unterbreitet, wie man doch noch eine kreuzungsfreie Querung erreichen könnte. Diese sollen jetzt zumindest geprüft werden. Alternativ zu der beschriebenen Strecke nördlich der Bahntrasse wird auch noch eine südliche Führung neben der Kruppstraße geprüft, wobei in diesem Fall die Bahnunterführung des Kalkwegs ein Nadelöhr darstellen würde. |
==== Und vom Grunewald zum Rhein? ==== | ==== Und vom Grunewald zum Rhein? ==== | ||
− | Bei beiden Varianten wartet am Sternbuschweg die nächste Ampelquerung, die sich an dieser Stelle vermutlich nicht vermeiden lässt und bereits in der Machbarkeitsstudie angedroht wurde. Auf der Nordseite des Sternbuschwegs werden dann auf Kosten eines Autofahrstreifens Richtung Westen die Bahnbrücken unterquert. Unterhalb der A59 geht es über eine Rampe auf das Hochplateau, wo Richtung Norden noch die Bahnlinie unterquert werden muss, bevor das Gelände des ehemaligen Duisburger Güterbahnhofs erreicht wird. Ab hier soll der IGA-Radweg der Bahnlinie nach Südwesten bis zum Rheinpark folgen, während der RS1 nach Norden durch die künftigen "Duisburger Dünen" verlaufen wird. Diesen Abschnitt plant die Gebag als Teil des Gesamtprojekts, | + | Bei beiden Varianten wartet am Sternbuschweg die nächste Ampelquerung, die sich an dieser Stelle vermutlich nicht vermeiden lässt und bereits in der Machbarkeitsstudie angedroht wurde. Auf der Nordseite des Sternbuschwegs werden dann auf Kosten eines Autofahrstreifens Richtung Westen die Bahnbrücken unterquert. Unterhalb der A59 geht es über eine Rampe auf das Hochplateau, wo Richtung Norden noch die Bahnlinie unterquert werden muss, bevor das Gelände des ehemaligen Duisburger Güterbahnhofs erreicht wird. Ab hier soll der IGA-Radweg der Bahnlinie nach Südwesten bis zum Rheinpark folgen, während der RS1 nach Norden durch die künftigen "Duisburger Dünen" verlaufen wird. Diesen Abschnitt plant die Gebag als Teil des Gesamtprojekts, während am nördlichen Ende wieder die Stadt übernimmt. Gemäß der Ende 2019 veröffentlichten Machbarkeitsstudie zum RS1 zwischen Duisburg und Moers soll es dann über Mercator-, Kremer-, Marientor- und Essenberger Straße zur bis dahin längst fertigen A40-Rheinbrücke mit dem nach langem Kampf durchgesetzten 4 m breiten Radweg gehen. Erschwert wird das Vorhaben durch den von der Stadt schon lange versprochenen und immer noch nicht konkreten Umbau des kompletten Marientorbereichs. Für die Planung des RS1 in dem Abschnitt muss daher vorläufig der Iststand zugrunde gelegt werden. Von den "Duisburger Dünen" zur Mercatorstraße wird voraussichtlich zunächst die bereits bestehende Radbrücke genutzt. Bei all den vorhandenen Engstellen kommt es allerdings auf eine weitere - kurze - auch nicht an, und der vorläufige Verzicht auf einen Neubau würde eine große Zeitersparnis bringen. In 10-15 Jahren ist ohnehin ein Neubau fällig, und der wird dann dem RS-Standard entsprechen. |
− | ==== | + | ==== Wie sieht es mit der Terminplanung aus? ==== |
− | Nachdem in der Vergangenheit die meisten | + | Nachdem in der Vergangenheit die meisten Ankündigungen in der Presse anschließend wieder kassiert werden mussten, nennt die Stadt Duisburg jetzt sicherheitshalber gar keine Termine mehr. Nur dass 2027 der IGA-Radweg zwischen Rheinpark und A40 stehen soll und natürlich bis zu dem Zeitpunkt auch der Anschluss von dort bis Mülheim sehr wünschenswert ist. Im weiteren Verlauf wird als erstes der Radweg auf der Nordseite der A40-Brücke fertig, der Rest ist noch völlig unklar. |
=== Mülheim an der Ruhr === | === Mülheim an der Ruhr === | ||
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UPDATE 13.11.2020: Die WAZ Essen (siehe unten: Pressespiegel) berichtet über den aktuellen Stand der Planungen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es vorangeht, aber sehr langsam. Der von der Stadt für Ende 2020 angekündigte Entwurf für einen Bebauungsplan soll erst 2021 (ohne Konkretisierung des Quartals) fertig werden. Das damit zu beginnende Bebauungsplanverfahren dürfte ein bis zwei Jahre dauern. Von Straßen.NRW wurde ein Ingenieurbüro mit den Planungen für einen neuen Gleisanschluss für Evonik beauftragt. Im Frühjahr 2021 soll ein Entwurf vorliegen, mit dem man in das Genehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt gehen könnte. Dessen Dauer lässt sich im Voraus nicht vorhersagen; der Projektleiter schätzt grob 12 bis 18 Monate. Erst wenn der neue Anschluss realisiert ist, kann der freigewordene Bahndamm eisenbahnrechtlich entwidmet werden. Immerhin wurden die noch fehlenden Grundstücke zwischen Bahnhof Kray Nord und Stadtgrenze Gelsenkirchen inzwischen erworben. Dieser Abschnitt soll als erstes gebaut werden. Die Planungen zwischen Bahnhof Kray Nord und Ernestinenstraße werden derzeit noch einmal überarbeitet. In Höhe des Stoppenberger Bachs soll der RS1 die Bahnlinie an dem dort verlaufenden Wanderweg unterqueren. Damit entfiele der ansonsten erforderliche Bahnübergang, allerdings um den Preis zweier verpflichtender Rampen, mit denen ein ziemlich großer Höhenunterschied überwunden werden müsste. Alles zusammen gerechnet, könnte der Radschnellweg zwischen Gladbecker Straße und Stadtgrenze Gelsenkirchen frühestens 2025 fertiggestellt werden. Allerdings bliebe dann immer noch die Brücke über die Gladbecker Straße, für die ebenfalls noch einmal rund zwei bis drei Jahre zu veranschlagen sind. Dass Planung und Bau dieser Brücke parallel zu den anderen Arbeiten in Angriff genommen werden sollten wird leider nicht vermeldet und ist damit wohl auch kein Thema. Somit fällt es selbst ausgemachten Optimisten derzeit schwer, an eine Eröffnung des kompletten Abschnitts deutlich vor dem Jahr 2030 zu glauben. | UPDATE 13.11.2020: Die WAZ Essen (siehe unten: Pressespiegel) berichtet über den aktuellen Stand der Planungen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es vorangeht, aber sehr langsam. Der von der Stadt für Ende 2020 angekündigte Entwurf für einen Bebauungsplan soll erst 2021 (ohne Konkretisierung des Quartals) fertig werden. Das damit zu beginnende Bebauungsplanverfahren dürfte ein bis zwei Jahre dauern. Von Straßen.NRW wurde ein Ingenieurbüro mit den Planungen für einen neuen Gleisanschluss für Evonik beauftragt. Im Frühjahr 2021 soll ein Entwurf vorliegen, mit dem man in das Genehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt gehen könnte. Dessen Dauer lässt sich im Voraus nicht vorhersagen; der Projektleiter schätzt grob 12 bis 18 Monate. Erst wenn der neue Anschluss realisiert ist, kann der freigewordene Bahndamm eisenbahnrechtlich entwidmet werden. Immerhin wurden die noch fehlenden Grundstücke zwischen Bahnhof Kray Nord und Stadtgrenze Gelsenkirchen inzwischen erworben. Dieser Abschnitt soll als erstes gebaut werden. Die Planungen zwischen Bahnhof Kray Nord und Ernestinenstraße werden derzeit noch einmal überarbeitet. In Höhe des Stoppenberger Bachs soll der RS1 die Bahnlinie an dem dort verlaufenden Wanderweg unterqueren. Damit entfiele der ansonsten erforderliche Bahnübergang, allerdings um den Preis zweier verpflichtender Rampen, mit denen ein ziemlich großer Höhenunterschied überwunden werden müsste. Alles zusammen gerechnet, könnte der Radschnellweg zwischen Gladbecker Straße und Stadtgrenze Gelsenkirchen frühestens 2025 fertiggestellt werden. Allerdings bliebe dann immer noch die Brücke über die Gladbecker Straße, für die ebenfalls noch einmal rund zwei bis drei Jahre zu veranschlagen sind. Dass Planung und Bau dieser Brücke parallel zu den anderen Arbeiten in Angriff genommen werden sollten wird leider nicht vermeldet und ist damit wohl auch kein Thema. Somit fällt es selbst ausgemachten Optimisten derzeit schwer, an eine Eröffnung des kompletten Abschnitts deutlich vor dem Jahr 2030 zu glauben. | ||
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=== Gelsenkirchen === | === Gelsenkirchen === | ||
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==== Presse ==== | ==== Presse ==== | ||
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* [https://www.waz.de/staedte/duisburg/radschnellweg-rs1-jetzt-liegt-es-an-der-deutschen-bahn-id235034779.html 08.04.2022 | WAZ | Duisburg - Radschnellweg RS1: Jetzt liegt es an der Deutschen Bahn] | * [https://www.waz.de/staedte/duisburg/radschnellweg-rs1-jetzt-liegt-es-an-der-deutschen-bahn-id235034779.html 08.04.2022 | WAZ | Duisburg - Radschnellweg RS1: Jetzt liegt es an der Deutschen Bahn] | ||
* [https://bochum.adfc.de/artikel/das-naechste-kapitel-februar-2022-bis 16.03.2022 | ADFC | Bochum - Das nächste Kapitel (Februar 2022 - ??)] | * [https://bochum.adfc.de/artikel/das-naechste-kapitel-februar-2022-bis 16.03.2022 | ADFC | Bochum - Das nächste Kapitel (Februar 2022 - ??)] | ||
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* [https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/22877799_Wie-das-Megaprojekt-Radschnellweg-Ruhr-ueber-lokale-Huerden-stolpert.html 13.10.2020 | NW | Bielefeld - Wie das Megaprojekt Radschnellweg Ruhr über lokale Hürden stolpert] | * [https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/22877799_Wie-das-Megaprojekt-Radschnellweg-Ruhr-ueber-lokale-Huerden-stolpert.html 13.10.2020 | NW | Bielefeld - Wie das Megaprojekt Radschnellweg Ruhr über lokale Hürden stolpert] | ||
* [https://www.waz.de/staedte/essen/neue-riesenbruecke-fuer-radschnellweg-rs1-erfolgreich-montiert-id230468512.html 20.09.2020 | WAZ | Essen - Neue Riesenbrücke für Radschnellweg RS1 erfolgreich montiert] | * [https://www.waz.de/staedte/essen/neue-riesenbruecke-fuer-radschnellweg-rs1-erfolgreich-montiert-id230468512.html 20.09.2020 | WAZ | Essen - Neue Riesenbrücke für Radschnellweg RS1 erfolgreich montiert] | ||
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* [https://www.wa.de/hamm/radschnellweg-hamm-schon-frueher-stadt-setzt-jahr-2023-13801533.html 18.06.2020 | WA | Hamm - Radschnellweg in Hamm doch schon früher? Stadt setzt auf 2023] | * [https://www.wa.de/hamm/radschnellweg-hamm-schon-frueher-stadt-setzt-jahr-2023-13801533.html 18.06.2020 | WA | Hamm - Radschnellweg in Hamm doch schon früher? Stadt setzt auf 2023] | ||
* [https://www.bochum.de/Pressemeldungen/15-Juni-2020/Planungsbeginn-fuer-den-Radschnellweg-RS1-durch-die-Bochumer-Innenstadt 15.06.2020 | Stadt Bochum | Planungsbeginn für den Radschnellweg RS1 durch die Bochumer Innenstadt] | * [https://www.bochum.de/Pressemeldungen/15-Juni-2020/Planungsbeginn-fuer-den-Radschnellweg-RS1-durch-die-Bochumer-Innenstadt 15.06.2020 | Stadt Bochum | Planungsbeginn für den Radschnellweg RS1 durch die Bochumer Innenstadt] | ||
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* [http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/kritik-aus-dortmund-am-geplanten-100-kilometer-radweg-id6552057.html 13.04.2012 | WAZ | Radschnellweg - Kritik aus Dortmund am geplanten 100-Kilometer-Radweg] | * [http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/kritik-aus-dortmund-am-geplanten-100-kilometer-radweg-id6552057.html 13.04.2012 | WAZ | Radschnellweg - Kritik aus Dortmund am geplanten 100-Kilometer-Radweg] | ||
− | + | === International === | |
+ | * 15.07.2016 http://www.yesmagazine.org/planet/germany-announces-revolutionary-bike-highway-20160715 | ||
+ | * 13.07.2016 http://www.shareable.net/blog/germany-joins-europes-bike-highway-revolution | ||
+ | * 05.07.2016 http://www.villagedoor.org/%E6%AD%90%E6%B4%B2%E7%9A%84%E5%9F%8E%E9%9A%9B%E5%96%AE%E8%BB%8A%E7%B6%B2%E8%B7%AF%E5%8F%AF%E4%BB%A5%E6%88%90%E7%82%BA%E4%BA%A4%E9%80%9A%E9%9D%A9%E5%91%BD%E5%97%8E-%E5%BE%B7%E5%9C%8B%E7%9A%84%E4%BE%8B/ | ||
+ | * 30.06.2016 https://www.theguardian.com/cities/2016/jun/30/intercity-cycle-highways-revolutionise-daily-commute | ||
+ | * 05.01.2016 http://www.biorama.eu/radschnellweg-ruhr/ | ||
+ | * 04.01.2016 http://www.treehugger.com/bikes/germany-get-bicycle-autobahns-maybe.html | ||
+ | * 04.01.2016 http://cleantechnica.com/2016/01/04/germany-opens-first-section-of-100km-bicycle-highway/ | ||
+ | * 04.01.2016 http://www.citylab.com/commute/2016/01/germany-launches-its-national-bike-autobahn-cycle-network/422451/ | ||
+ | * 04.01.2016 http://hvg.hu/kkv/20160104_kerekpar_autopalyat_epitenek_a_nemetek | ||
+ | * 02.01.2016 http://inhabitat.com/germany-opens-the-first-3-miles-of-a-60-mile-bicycle-superhighway/ | ||
+ | * 01.01.2016 http://www.earthables.com/60-mile-bicycle-superhighway-1534901157.html | ||
+ | * 31.12.2015 https://momentummag.com/germany-just-approved-a-100-km-bicycle-autobahn/ | ||
+ | * 29.12.2015 http://phys.org/news/2015-12-germany-green-bicycle-highways.html | ||
+ | * 29.12.2015 http://www.thelocal.de/20151229/germany-gives-green-light-to-bicycle-highways | ||
+ | * 29.12.2015 http://road.cc/content/news/173907-germany-opens-first-stretch-bicycle-%E2%80%98autobahn%E2%80%99 | ||
+ | * 29.12.2015 http://www.bicycling.com/culture/advocacy/germany-opens-bicycle-only-autobahn |